Latein an der DSM
Das Fach Latein wird an der DS Mailand als Wahlpflichtfach alternativ zu Französisch ab der 7. Klasse angeboten und zunächst vier Jahre unterrichtet. Bei ausreichenden Leistungen am Ende dieses vierjährigen Unterrichtsprogramms erwerben die Schüler das Zertifikat „Kleines Latinum“.
Im Unterricht wird die Fähigkeit vermittelt, lateinische Texte im Original lesen zu können. Weil ständig aus dem Lateinischen ins Deutsche übersetzt wird und dabei im Besonderen auf sprachliche Genauigkeit geachtet werden muss, ist zu erwarten, dass sich auch die Sprachkompetenz im Deutschen erhöht. Die Analyse der grammatischen Strukturen vertieft die Kenntnisse der Schüler auf diesem Gebiet und fördert nicht nur das Erlernen der anderen Sprachen, sondern auch das Wissen über den Aufbau und die Struktur von Sprachen. Ein weiteres Charakteristikum des Lateinunterrichts liegt in der Verbesserung der analytischen und kombinatorischen Fähigkeiten der Schüler und in der Erziehung zum genauen und disziplinierten Arbeiten.
Die lexikalischen Kenntnisse, die die Schüler im Lateinunterricht erwerben, versetzen sie in die Lage, die romanischen Sprachen leichter lernen zu können. Da wissenschaftliche Begriffsbildung sich häufig des Lateinischen bedient, wird auch das Verständnis der fachwissenschaftlichen Terminologien begünstigt.
Der Bildungswert des Lateinischen liegt auch im Kennenlernen der Alltagswelt des römischen Reichs und der Denkweisen der klassischen Antike, über die die in Auszügen gelesenen Werke der Autoren Auskunft geben. Damit wird eine ideengeschichtliche Brücke über das römisch-lateinisch geprägte Mittelalter und die Renaissance bis zur Gegenwart geschlagen, die den Weg zum Verstehen der kulturellen Traditionen Europas und unserer Gegenwart öffnet. Zu diesem Begreifen gehört auch das im Lateinunterricht erworbene Wissen auf den Gebieten der Kunst, der Architektur, der Mythologie und Geschichte der Antike.
Von besonderer Bedeutung für die Schulung der Urteilsfähigkeit der Schüler ist, dass sie sich über die aus der Originalsprache erschlossenen Textinhalte ohne eventuelle Verfremdungen durch interpretierende Übersetzer eigene Meinungen bilden können.